Was ist johann friedrich herbart?

Johann Friedrich Herbart war ein deutscher Philosoph, Pädagoge und Psychologe, der von 1776 bis 1841 lebte. Er gilt als einer der einflussreichsten deutschen Pädagogen des 19. Jahrhunderts.

Herbart war Professor für Philosophie an der Universität Göttingen und später an der Universität Königsberg. Er entwickelte ein umfassendes pädagogisches System, das auf psychologischen und philosophischen Prinzipien basiert. Herbart betonte die Bedeutung der Erziehung und Bildung für die individuelle Entwicklung und den Aufbau einer starken moralischen und intellektuellen Persönlichkeit.

Ein zentraler Aspekt von Herbarts Pädagogik war die Idee des "Apperzeptionsmasses", das sich auf den bereits vorhandenen Wissensstand einer Person bezieht und wie dieses Wissen mit neuen Informationen in Beziehung gesetzt wird. Er betonte die Wichtigkeit der Wiederholung und der klaren Strukturierung von Lerninhalten, um ein umfassendes Verständnis zu ermöglichen.

Herbart entwickelte auch eine moralische Erziehungstheorie, die auf der Stärkung von tugendhaften Charaktereigenschaften und der Förderung des Gemeinwohls basiert. Er betonte die Notwendigkeit, die individuellen Interessen eines Schülers mit den Anforderungen der Gesellschaft in Einklang zu bringen.

Herbarts Ansatz hatte einen großen Einfluss auf die moderne Pädagogik und beeinflusste namhafte Pädagogen wie Friedrich Wilhelm August Fröbel, William James und John Dewey. Viele seiner Ideen, wie zum Beispiel das Konzept der individuellen Entwicklung und das Verständnis von Lernen als aktiven Prozess, sind auch heute noch relevant.

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